Ein Abend mit Nathalie Rouanet und der Malerin Amrita Sher-Gil
Nathalie Rouanet ist französische Staatsbürgerin, lebt aber seit 35 Jahren in Klosterneuburg, abgesehen von 3 Jahren, die sie in Istanbul verbrachte. Sie absolvierte ein Diplomstudium der Germanistik und Deutscher Philologie an der Universität Toulouse und ein Doktoratsstudium der Philosophie an der Universität Wien. Sie ist Autorin und Übersetzerin.
Nathalie Rouanet forschte viele Jahre, um das Leben und Werk der indischen Malerin Amrita Sher-Gil in ihrem Roman „Indienrot“ portraitieren zu können. Am 4. April 2025 zeigte sie im voll besetzten Albrechtsbergersaal Bilder aus Amritas kurzem – sie wurde nur 28 Jahre alt – und interessantem Leben sowie etliche ihrer Werke aus verschiedenen Schaffensperioden. Amrita Gil-Sher wurde 1913 in Budapest, Österreich-Ungarn, geboren und starb 1941 in Lahore, Britisch-Indien. Ihre Mutter war Ungarin, ihr Vater Inder, ein Privatgelehrter und Fotograph aus einer Aristokratenfamilie im Punjab. Auch Amritas Schwester Indira war musisch begabt. Nach der bildhaften Einführung durch Nathalie Rouanet hatten die Texte aus ihrem Biografieroman eine besonders einprägsame Wirkung auf das Publikum.
Schließlich gab die Autorin, die auch Slam Poetin unter dem Namen Ann Air ist, eine Kostprobe von Poetry Slam. Sie las ein Gedicht von 2013 als die sogenannten „Gezi-Proteste“ in Istanbul gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan stattfanden. Nathalie Rouanet lebte damals in Istanbul.
Im Anschluss an die Lesung signierte die Autorin viele Bücher, während das Team der Bibliothek St. Martin zu einem Buffet mit ungarischen und indischen Speisen ins Tönnchen lud.